Archiv 2016 - ÄGERITALORCHESTER - Das Orchester aus dem Ägerital

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VERÖFFENTLICHUNGEN 2016



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Wenig bekannter Franzose erklingt in lyrischen Tönen

STEINHAUSEN/OBERÄGERI
Beim Passionskonzert des Kirchenchors Oberägeri kam der Komponist Théodore Dubois zu grossen Ehren. In zwei Aufführungen in der Kirche St. Matthias in Steinhausen und in der Kirche in Oberägeri erklang das Oratorium «Les sept paroles du Christ» von Théodore Dubois (1837-1924).
Unter der Leitung von Manuela Hager vereinigten sich der Kirchenchor Peter und Paul Oberägeri, das verstärkte Ägeritalorchester, der Organist Carl Rütti und die drei Vokalsolisten Rebekka Maeder, Sopran, Pascal Marti, Tenor und Patrick Oetter­li, Bariton, musikalisch. Die Wiedergabe zeugte von intensiver Vorbereitung. In der von Profis und Laien vermischten Besetzung fand sie bei der Steinhauser Aufführung am Samstagabend den Weg zum Publikum.

Dubois-Renaissance
Das Oratorium wurde zu Dubois' Lebzeiten recht oft aufgeführt, geriet dann aber wie fast das ganze Werk seines Komponisten ziemlich rasch in Vergessenheit. Erst in jüngster Zeit bahnt sich wieder eine gewisse Dubois-Renaissance an, welche das Passionsoratorium einbezieht. Dubois erwartete zwar für sein Werk ein grosses Orchester, aber auch in der Umbearbeitung für eine kleinere Besetzung (Carl Rütti) erlebte man die Qualitäten der Komposition. Der stimmungsvolle, aber selten die Extreme suchende Notentext war mit den mitwirkenden Leuten gut und stilgerecht zu interpretieren. Schon von der Zeitdauer her erschienen die beiden andern gespielten Werke des gleichen Komponisten mehr als Auftakt: «Daphnis», Satz aus einer Suite mit prägnant gestaltetem Flötensolo (Andrea Frager) und Orgel, sowie der Orgelsatz «In Paradisum».

Einzelne Ungenauigkeiten
Obwohl nach bisheriger Laufbahn, vor allem als Barock-Interpretin, fand Manuela Hager eine in sich stimmige Gestaltung des romantischen Werkes. Klar erschien der Aufbau einzelner mehr verhaltener Teile, prägnant erklang das Stabat Mater mit dem Solisteneinsatz in chromatisch fallender Quinte, welcher fast wörtlich die zehn Jahre jüngere Vertonung durch Antonín Dvorák vorausnahm. Eindrückliche Steigerung gelang im dramatischen Höhepunkt des «Sitio», wo einzelne Ungenauigkeiten im Zusammenspiel allerdings nicht zu überhören waren.
Am intensivsten geprobt hatte der aus rund 40 Mitwirkenden bestehende Chor: Die sichere Beherrschung des Notentextes paarte sich fast immer mit einer prägnanten Diktion und einer sicheren Intonation. Dies waren die Früchte der intensiven Stimmbildung. Die einzelnen Register wirkten in sich homogen; leichte Unsicherheiten spürte man nur an wenigen Stellen, wo der vorher instrumental gestützte Chor plötzlich unbegleitet weiterzusingen hatte.
Die klare Zeichengebung der Dirigentin ermöglichte eine genaue Koordination mit dem Orchester und mit den Einsätzen der Solisten. Erstaunlich gut gelang auch das Zusammenspiel mit dem auf der Empore spielenden Organisten. Hier spürte man die grosse Erfahrung, weil Carl Rütti in seiner Stammkirche Oberägeri aus architektonischen Gründen oft entfernt von den übrigen Musizierenden spielen muss.
Homogener Klangkörper
Reichlich heterogen war die Zusammensetzung des Orchesters: Stammensemble des Ägeritalorchesters, Bläsergruppe aus der Stadtmusik Zug, verschiedene Profis und Amateure als weitere Zuzüger. Über alle Unterschiede im spieltechnischen Können hinweg hörte man meist einen abgerundeten, in sich homogenen Klangkörper. Wichtiges leisteten die drei Vokalsolisten: Rebekka Maeder überzeugte durch abgerundeten und in allen Lagen ruhig geführten Sopran. Feinfühlig gestaltete Pascal Marti mit seinem aparten lyrischen Tenor, der allerdings an einigen Forte-Stellen von Orchester und Chor übertönt wurde. Manchmal sehr direkt, dann wieder dramatisch gestaltend und zurück bis ins Pianissimo Interpretierte Patrick Oetteri den umfangreichen Baritonpart.
Zu Recht wurde der lange und intensive Schlussapplaus nicht mit einer Zugabe quittiert. «Den sieben Worten Jesu Christi am Kreuz» ist nichts mehr beizufügen.

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Auszug Vereins-Info Region Aegeri–Baar–Zug




Auszug aus Vereins-Info Region Aegeri–Baar–Zug Ausgabe 2016 http://www.vereins-info.ch


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Jubiläumskonzert 700 Jahre Morgarten


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